Dissertationspreis 2023

Dissertationspreis 2023

Der Preis wird für eine herausragende industrienahe Dissertation aus dem Jahr 2023 an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Technik vergeben.

Im Rahmen der Promotionsfeier am 19. 04.204 wurde der Dissertationspreis durch Jasmin Gründling-Riener (Vizerektorin Lehre an der TU Wien) und Daniel Löcker (Leiter der Magistratsabteilung Wissenschafts- und Forschungsförderung, Stipendien (MA7))  an die Preisträgerin übergeben.

 

Wir graTUlieren herzlich:

 

Miao Chien

In ihrer Dissertation „Nanoelectromechanical photothermal microscopy and spectroscopy for single-molecule detection and imaging at room temperature” wird eine Plattform für die markierungsfreie photothermische Detektion und Bildgebung auf Basis nanomechanischer Siliziumnitrid-Resonatoren vorgestellt. Durch die Verfolgung der Frequenzverschiebung des nanomechanischen Resonators, die durch die photothermische Erwärmung der Zielmoleküle oder Nanopartikel verursacht wird, kann der Absorptionsquerschnitt genau quantifiziert werden. Die Fähigkeit zur Detektion einzelner Moleküle wird mit einer ultimativen Empfindlichkeit von 16 fW/√Hz demonstriert, was drei Größenordnungen besser ist als die moderne photothermische Mikroskopie. Dieser Durchbruch bietet eine neuartige Alternative für die zukünftige Entwicklung von Sensor- und Bildgebungstechnologien.

Felix Eder

Ziel von Herrn Eders Arbeit mit dem Titel „Crystal Engineering of Oxidotellurates“ war es, neue, niedersymmetrische Übergangsmetalltellurit- und Telluratverbindungen zu synthetisieren und charakterisieren, da diese Verbindungen – sofern sie nicht inversionssymmetrisch sind – vielversprechende Kandidaten für neue Ferro-, Pyro- oder Piezoelektrika sind. Die Synthese erfolgte mittels sogenannter Hydrothermalsynthesen oder Abwandlungen davon, hierbei wuchsen die Kristalle in alkalischen Lösungen oder Schmelzen bei einer Temperatur von 210°C und Drücken von 20-30 bar. Im Laufe der Dissertation konnten so über 60 neue Tellurit- und Telluratverbindungen entdeckt und charakterisiert werden. Eine große Rolle in dieser Hinsicht nahm die Methode der Einkristalldiffraktion ein, bei der anhand der Beugungsmuster von Einkristallen bei Bestrahlung mit Röntgenstrahlen deren Kristallstruktur, also die Anordnung der Atome in der sich im Kristall wiederholenden Einheit (Elementarzelle), bestimmt werden kann.

Zecui Gao

Frau Gaos Dissertationarbeit ist zu dem Thema „Architectural design of transition metal nitride thin films for improved mechanical or electrical properties“. Darin schreibt sie über Übergangsmetallnitride (englisch: Transition Metal Nitrides, TMNs), die breite Anwendung als Schutzbeschichtungen finden, da sie sich durch eine relativ hohe mechanische, thermische und chemische Belastbarkeit auszeichnen und unter allen herkömmlichen keramischen Dünnschichtwerkstoffen (d. h. Boride, Carbide, Nitride und Oxide) die höchsten Zähigkeitswerte aufweisen.

Christoph Schattauer

Herr  Schattauer hat sich in seiner Dissertation „Defects in two-dimensional crystals“ mit Festkörperphysik in sogenannten zweidimensionalen Materialien beschäftigt. Dabei hat er Multiskalenphänomene hinsichtlich derer elektronischen und optischen Eigenschaften untersucht. In enger Zusammenarbeit mit experimentellen Gruppen versuchte er neueste Messergebnisse mit theoretischen Modellen zu erklären. Sein Fokus lag dabei auf Fehlstellen in den Kristallgittern dieser Materialen, die sich kaum vermeiden lassen. In diesem Zusammenhang hat Schattauer Modelle verschiedener Komplexität vereint, um den Einfluss dieser atomar kleinen Fehler auf „große“ (aus experimenteller Sicht) Strukturen zu verstehen. Die so beschriebenen experimentellen Aufbauten dienen als Grundlagenforschung um in Zukunft die 2D Materialien als Grundstoff für effizientere und leistungsfähigere elektronische Bauteile (computer chips) nutzen zu können.

Foto: Daniel Löckner, Miao Chien, Felix Eder, Christoph Schattauer und Jasmin Gründling-Riener
© Klaus Ranger